Wann:
18. Mai 2017 um 19:00 Europe/Vienna Zeitzone
2017-05-18T19:00:00+02:00
2017-05-18T19:15:00+02:00
Wo:
Amerlinghaus
Stiftgasse 8
1070 Wien

Ládio Veron, Guarani-Kaiowá, berichtet über die Lage seines Volkes in Brasilien
Ládio Veron – Vertreter der indigenen Gruppe der Guarani-Kaiowá – wird im Rahmen einer europaweiten Solidaritätsreise Station in Wien machen, um über die prekäre Situation der Guarani-Kaiowá in Mato Grosso do Sul zu berichten.
Für die ca. 45.000 Guarani-Kaiowá im Bundesstaat Mato Grosso do Sul ist Land der Ursprung allen Lebens, doch GroßgrundbesitzerInnen und Agrobusiness (Soja, Zuckerrohr, Eukalyptus, Rindfleisch) haben große Teile ihres Gebiets verwüstet und nahezu all ihr Land genommen, obwohl dieses ihnen in der Verfassung zugesichert ist.
Neben gewaltsamen Vertreibungen kommt es immer wieder zu Morden an indigenen AnführerInnen, LehrerInnen und HeilerInnen, eine Bedrohung, die von bezahlten SöldnerInnen der GroßgrundbesitzerInnen ausgeht. Dieses Morden geht einher mit dem Vergiften der Gewässer durch Quecksilber und andere Umweltgifte, es wird sogar mit Drohnen gearbeitet, um die Indigenen zu lokalisieren und zu vertreiben.

Ládio Veron Cavalheiro ist Kazike der Gemeinde Takuara und Vertreter der Aty Guaçu (Generalversammlung der Guarani-Kaiowá), eines Gremiums von Kaziken, die sich für Autonomie und ihren Lebensraum einsetzen. Er hat an der Universität Federal do Grande Dourados Geschichte studiert und unterrichtet neben seiner politischen Tätigkeit auch in Guarani-Kaiowá Gemeinden.

Moderation und Übersetzung: Susanna Eisenhut
Mag.a Susanna Eisenhut hat Internationale Entwicklung und Sozialökologie in Wien studiert. Während ihres Aufenthaltes in Acre/Brasilien hat sie das indigene Territorium der Huni Kuin, die Terra Indígena Kaxinawá do Rio Jordão, besucht und ist seit 2010 Mitglied der Askarj (Associação de Seringueiros Kaxinawá do Rio Jordão). 2011-12 hat sie die Kampagne „Die Unsichtbaren“ mit José Carlos Mireilles, Südwind und GfbV Österreich umgesetzt. Ziel der Öffentlichkeitskampagne war es u.a. die Interessen indigener Völker in freiwilliger Isolation auf der Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 zu vertreten. Seit 2013 ist sie für die Volkshilfe Wien tätig.
Eine Veranstaltung von Südwind Wien, ÖBV-Via Campesina Austria/Österreichische Berg-und Kleinbäuer_innen Vereinigung, SambaAttac, Kulturzentrum Amerlinghaus und InExActArt

Infoabend: Landraub, Vertreibung und indigener Widerstand
System Change, not Climate Change!