31.Oktober 2015
Sonnenstrahlen blitzen durch die herbstlich gefärbte Krone einer alten Platane. Brasilianische Rhythmen begleiten die akrobatischen Bewegungen der Capoeira-TänzerInnen. Einige BesucherInnen sitzen auf Bierbänken und schauen zu, irgendwo abseits wippt einer im Takt. Hier und da stehen ein paar Leute zusammen und reden, andere schauen sich die Infostände an. An einem Tisch sitzen Kinder, die Hände vollgeschmiert mit duftender Seifenmasse. Es ist ein idyllisches, beinahe kitschig-harmonisches Bild, das sich an diesem Nachmittag des 3. Oktober 2015 am Wiener Karlsplatz bietet. „Alternatiba – gemeinsam für das gute Leben“ steht in grünen Buchstaben auf einem Stofftransparent an der Bühne geschrieben.
Wege aus der Klimakrise
„Alternatiba war eine sehr schöne Veranstaltung, die eine große Vielfalt verschiedener Initiativen und ein buntes Publikum zusammengebracht hat. Die Live-Musik, gutes Essen und viele tolle Workshop-Angebote haben für eine ausgelassene, familiäre Stimmung gesorgt“, sagt Timna Sandbichler. Gemeinsam mit einem Team freiwilliger HelferInnen organisierte die BOKU-Studentin das „Fest der Alternativen“ und brachte damit eine europaweite Bewegung mit französischen Wurzeln nach Wien.
Im Hintergrund der heiteren Veranstaltung steht ein ernstes Thema: Der vom Menschen verursachte Klimawandel. Im Dezember 2015 wird bei der UN-Klimakonferenz COP 21 über ein Nachfolgedokument zum Kyoto-Protokoll verhandelt. Doch politische Entscheidungen seien schwierig und langwierig, so die Meinung der Mitwirkenden. Deshalb brauche es Initiativen in der Bevölkerung, die dem Klimawandel mit effektiven und umsetzbaren Ideen begegnen.
Etwa drei Dutzend Organisationen von Attac über die „Free Software Foundation“ bis zur Wiener Tafel zeigten mit Infoständen und Workshops Wege aus der Klimakrise, die zu einer lebenswerten Zukunft für alle führen sollen. Dazu gab es Live-Musik und biologisches Essen. „Es braucht Feste wie Alternatiba, weil wir viel zu selten den Blick auf die positiven Dinge im Leben richten. Die vielen tollen Initiativen, die an einem solidarischen und ökologischen Zusammenleben arbeiten, gehören auch einmal gefeiert“, meint Timna.
Mehr Informationen
www.alternatiba.at
facebook.com/alternatibaWien