Wien, 21. Jänner: Anlässlich der Ankündigung des Flughafens Wien-Schwechat, den geplanten Bau der dritten Piste vorerst auf Eis zu legen, fordern Aktivist:innen von System Change, not Climate Change! das klimaschädlichste Projekt Österreichs endgültig abzusagen. 

“Das klimaschädlichste Monsterprojekt Österreichs muss jetzt endgültig offiziell beerdigt werden! Die Miteigentümerinnen des Flughafens, Stadt Wien und Land Niederösterreich, müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und ein Aus für die Dritte Piste durchsetzen. Statt klimaschädliches Flugwachstum in Beton zu gießen, müssen jetzt die Weichen für ein klimagerechtes Mobilitätssystem gestellt werden. Im entscheidenden Jahrzehnt im Kampf gegen die Klimakrise braucht es Schritte für eine langfristige Reduktion von Flügen und einen gerechten Umbau der Flugindustrie und keine neue Flugpisten.”, so Mira Kapfinger von System Change.

Trotz Klimakrise und eingebrochener Flugzahlen verkündete der Flughafenvorstand am Donnerstag den Bau nur verschieben, nicht absagen zu wollen. Erst im Dezember hatte System Change gemeinsam mit lokalen Produzent:innen und Bürger:inneninitiativen ein neues Symbol für den Widerstand gegen die Dritte Piste präsentiert: das “Dritte-Piste-Mehl”. Das Mehl aus Bio-Weizen, stammt von Feldern, die der Flughafen für die Dritte Piste zubetonieren will. “Auf den Böden rund um den Flughafen sollen weiter Pflanzen wachsen und nicht die Profite Weniger!”, so Kapfinger.

In Österreich wurden 2019 laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) 1,1 Milliarden Liter Kerosin getankt, die Österreich zuzurechnenden Emissionen des Flugverkehrs stiegen damit auf rund drei Millionen Tonnen. Legt man den vom Umweltbundesamt empfohlenen Emissionsfaktor von 2,7 an, um deren gesamte Klimawirkung zu berücksichtigen, dann ist der Flugverkehr für etwa neun Prozent der klimaschädlichen Emissionen Österreichs verantwortlich. Eine Dritte Piste würde laut Prognosen des Flughafens (welche noch vor der Pandemie erstellt wurden) im Jahr 2030 460.000 Flüge abfertigen. Das entspricht etwa einem Start oder einer Landung pro Minute und würde zu einem weiteren Anstieg von gesundheitsschädlichem Fluglärm und Feinstaub führen. Insgesamt würde die 3. Piste 661 Hektar, teils wertvollstes Ackerland, in Anspruch nehmen. Knapp 200 Hektar müssten für Landebahn und Rollwege mit Beton und Asphalt versiegelt werden – das entspricht mindestens acht Mal der Wiener Ringstraße.

 

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Presseaussendung: Dritte Piste – Klimaktivist:innen fordern endgültiges Aus
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