Mehr als 10.000 Menschen haben sich am Freitag, 25. März, Wiens Straßen und damit ein Stückchen Macht zurückgenommen: Für eine Welt in Frieden und Klimagerechtigkeit. Gemeinsam mit Menschen in weltweit 800 Städten. Dieser Planet ist groß genug für ein gutes Leben für alle. Aber er ist nicht groß genug für die endlose Profitgier der Kriegstreiber.

Foto: Christoph Glanzl

Rede von Mira von System Change not Climate Change!

Ich spreche heute als eine von Vielen aus dem Demoblock LobauBleibt.

Einige von uns kommen direkt vom Protestcamp gegen die Lobau- und Stadt-Autobahn.

Seit über 20 Jahren wehrt sich die Zivilgesellschaft gegen die Verkehrsmonster Lobautunnel und Stadtautobahn. Seit über einem halben Jahr besetzen viele, vor allem junge Menschen die Baustellen.

Und ja, dass das alles überhaupt notwendig ist, lasst mich manchmal verzweifeln. Aber größer noch ist meine Wut. Meine Wut, dass 12, 13, 14 Jährige sich vor Bagger stellen müssen, weil die Politik ihre Zukunft zerstört.

Ich bin wütend, dass Fossilkonzerne Kriegsgewinne einstreichen, während wir alle unter den bewusst nach oben getriebenen Preisen leiden.

Und dass die Politik diesen Kurs mit dem Bau neuer Autobahnen unterstützt – trotz des Kriegs in der Ukraine. Die Stadtautobahn treibt die energieintensive Autonutzung weiter an und damit auch die Abhängigkeit von Fossilen.

Obwohl wir den Bau der Lobauautobahn gestoppt haben, will Bürgermeister Ludwig mit ihrem Zubringer, der Stadtautobahn, Fakten schaffen. Er will den Lobautunnel doch noch durchdrücken. Deswegen haben wir uns letzten August vor die Bagger gesetzt – und seitdem immer wieder.

Denn das alles hängt zusammen:

Es gibt keinen Frieden ohne Klimagerechtigkeit.

Und es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Frieden.

Der Krieg in der Ukraine ist ein fossiler Krieg.
Er wird befeuert von Öl und Gas, das wir auch hier in Österreich verbrennen. So wie viele Kriege vor ihm.

Er wird befeuert von den Politiker:innen und Wirtschaftsbossen, die den roten Teppich für Autokraten wie Putin ausgerollt und ihm applaudiert haben. Es sind dieselben Mächtigen, die sich jetzt wieder gegen die dringend notwendige Energiewende stellen. Die jetzt lieber andere Diktatoren hofieren als endlich unsere Abhängigkeit vom fossilen Gift zu beenden, das unseren Planeten tötet.

Es gibt einen Grund dafür: Sie haben gut profitiert davon.

Sie führen Krieg gegen die ärmsten auf diesem Planeten, die schon jetzt unter den Folgen der Klimakrise leiden, obwohl sie am wenigsten dazu beitragen.
Sie führen Krieg gegen junge Menschen und gegen Generationen, die heute noch gar nicht geboren sind.

Und sie führen Krieg gegen alle Lebewesen, die keine eigene Stimme haben in diesem Kampf.

Erheben wir unsere Stimme für sie.

Erheben wir uns – richten wir unsere Wut gegen jene, die uns weiter an Öl, Gas und Zerstörung fesseln wollen.

So wie hier in Wien, wo sie Jahr 2022 ernsthaft neue Autobahnen bauen wollen.

Wer für Frieden und Klimagerechtigkeit ist muss fossile Megaprojekte blockieren und sich gegen jene stellen, die immer neues Öl ins Feuer gießen wollen.

Wer gegen Krieg ist, muss gegen Oligarchen sein. Egal ob russische oder ukrainische oder österreichische.

Wer für Klimagerechtigkeit und wer für Frieden ist, muss für offene Grenzen sein.
Egal ob die Menschen, die Schutz suchen aussehen wie man selbst oder nicht.

Wer für Frieden ist und wer für Klimagerechtigkeit ist, muss für eine Wirtschaft sein, die menschliche Bedürfnisse ins Zentrum stellt und nicht Profite. Eine Wirtschaft, die die natürlichen Grenzen des Planeten respektiert. Denn das sind die einzigen Grenzen, die wir schützen müssen.

Dieser Planet ist groß genug für ein gutes Leben für alle. Aber er ist nicht groß genug für die endlose Profitgier der Kriegstreiber.

Diese Profitinteressen und Waffen-Konzerne, sind die einzigen, die diesen Krieg gewinnen werden.

Wir zeigen heute, es reicht! Wir stehen gemeinsam auf für eine Welt in Frieden und für Klimagerechtigkeit.

Aber mit heute ist es nicht vorbei. Wir brauchen euch in den nächsten Tagen und Wochen um die Stadtautobahn hier in Wien zu stoppen. Um die Zerstörung hier in Wien zu stoppen und damit einen kleinen Beitrag in Solidarität mit all jenen zu leisten, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.

Kommt zum LobauBleibt Protestcamp. Die besetzte Baustelle ist akut von Räumung bedroht.

Kommt gleich diesen Sonntag, da gibt es einen ganzen Tag Programm beim Kultur statt Beton Festival.

Und kommt mit uns am 28.

Mai zum SPÖ Parteitag wo wir der SPÖ Wien zeigen werden was wir von ihrer Betonpolitik halten.

System Change, Not Climate Change! Lobau Bleibt

Foto: Christoph Glanzl
Foto: Christoph Glanzl
25.03. Weltweiter Klimastreik: Es gibt keinen Frieden ohne Klimagerechtigkeit
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