Wien, 27. Oktober – Um sich der weiteren Verschärfung der Klimakrise entgegenzustellen und die Einhaltung des 1,5°-Limits einzufordern, blockieren Klimaaktivist:innen, Bürger:innen-Initiativen und engagierte Einzelpersonen seit nun bald 2 Monaten die Baustellen der Stadtautobahn Aspern. Ungeachtet dessen pochen Bürgermeister Ludwig und seine Stadtregierung weiter auf den Bau dieses Zubringers zur Lobau-Autobahn, einem der klimaschädlichsten Großprojekte Österreichs. Bgm. Ludwig hat angekündigt, die Besetzer:innen von der Sinnhaftigkeit des Bauvorhabens „mit Argumenten zu überzeugen“. Ein direkter Austausch kam bisher jedoch noch nicht zustande. Nun lädt der Wiener Kulturverein ‚Argument Utopie‘ zu einer Diskussionsveranstaltung zwischen Bgm. Ludwig und Klimaaktivistinnen ein. Eine Einladung ging vergangene Woche an das Büro des Bürgermeisters, eine Rückmeldung darauf ist trotz des angekündigten Diskussionswillens bislang noch nicht erfolgt.

Mirjam Hohl von Fridays for Future Wien fordert Bgm. Ludwig auf, der Einladung nachzukommen: „Im Falter-Interview Anfang des Monats behauptete Bgm. Ludwig, „regelmäßig“ mit uns in Kontakt zu sein. Das ist nicht korrekt. Bislang hat kein einziges Gespräch mit dem Bürgermeister bezüglich der Stadtautobahn stattgefunden. Wenn Michael Ludwig die Interessen und Ängste der Jugend, so wie er behauptet, ernst nimmt, sollte er das Gesprächsangebot annehmen.“

„Anstatt junge Menschen zu diffamieren, die sich aus Klimaangst dem Neubau von Autobahnen entgegenstellen, sollte Bürgermeister Ludwig beim Klimaschutz Worten endlich auch Taten folgen lassen“, so Lena Schilling, Sprecherin des Wiener Jugendrats. „Schon mehrmals haben wir Bgm. Ludwig in das angemeldete Protestcamp in Hirschstetten für Gespräche eingeladen. Diese hat er bisher immer ausgeschlagen. Wenn ihm die Anliegen von tausenden Wiener Jugendlichen nicht völlig egal sind, darf er sie nicht länger ignorieren“, so Schilling weiter.

Lucia Steinwender, Pressesprecherin der Klimaaktionsgruppe ‚System Change, not Climate Change‘ weist darauf hin, dass der Weg in eine klimagerechte Gesellschaft auch eine neue politische Kultur voraussetze: „Eine gerechtigkeitsorientierte Politik kann nicht in Top-Down-Manier von oben durchgedrückt werden, sondern setzt eine Demokratisierung aller Politikbereiche voraus. Auch Mobilität in Wien kann nur klimagerecht sein, wenn sie sich an den Bedürfnissen der Menschen, anstatt an den Profitinteressen von Auto- und Baukonzernen sowie Lobbyisten orientiert. Ich bin gespannt zu hören, was die Argumente sind, mit denen Bgm. Ludwig überzeugen möchte“, so Steinwender abschließend.

Die Diskussionsveranstaltung des Vereins ‚Argument Utopie‘ ist – soweit von Bgm. Ludwig keine Terminänderungswünsche geäußert werden – für Donnerstag, den 18. November um 19 Uhr angesetzt. Updates und auch der Veranstaltungsort werden im dazugehörigen Facebook-Event (https://www.facebook.com/events/1225058051346670) sowie auf der Homepage des Vereins (https://unterpalmen.net/wie-mit-dem-tunnel-tun/) bekanntgegeben.

 

Rückfragen & Kontakt:

Mirjam Hohl (Fridays for Future)

+43 664 3175652

presse@fridaysforfuture.at

 

Lena Schilling (Jugendrat)

+436605848884​​​​​​​

 

Lucia Steinwender (System Change, not Climate Change)

+43 650 6352324

presse@systemchange-not-climatechange.at

Presseaussendung: Konflikt um Stadtautobahn – Bgm. Ludwig zu Podiumsdiskussion mit Klimaaktivistinnen eingeladen
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