Rede anlässlich der Demonstration Transnationale Solidarität am 6.3.2020

Aufgrund der ungerechtfertigten Eskalation seitens der Polizei auf der Demonstration für transnationale Solidarität gegen Rassismus und Krieg, konnte eine Aktivistin von uns ihre Rede nicht mehr halten. Wir wollen unsere Botschaft anlässlich der verheerenden Geschehnisse trotzdem teilen.

Ob Lesbos oder Rojava, Klimaschutz ist Antifa

Die Klimakrise ist eine rassistische Krise!
Und sie ist dabei autoritär und faschistisch beantwortet zu werden! Die Bilder von Lesbos zeigen auf grausame Weise, was Kurz damit meinte, die Schwarz-Grüne Regierung werde Klima UND Grenzen schützen! Sie zeigen, was Kurz damit meinte, dass es ohne hässliche Bilder nicht gehen wird. Diese Bilder werden von Politikern als geschürte Gerüchte abgetan! Von dem autoritären Machthaber Erdogan in der Türkei, dem aber trotzdem weiterhin Geld zugeschoben werden soll, um schutzsuchende Menschen von Europa fern zu halten! Wir erleben gerade den Beginn einer Zeit, in der Demokratie und Menschenrechte nicht mehr zählen! Eine Zeit, in der es nur noch darum gehen soll, uns selbst, unseren Wohlstand, unsere Privilegien zu schützen!

Die Klimakrise ist eine Folge des Kolonialismus!
Der Wohlstand Europas fußt auf der Ausbeutung der kolonisierten Länder, der Versklavung und Tötung der dort einheimischen Bevölkerung. Das Überlegenheitsdenken der weißen Europäer, der Rassismus, mit dem diese Morde gerechtfertigt wurden, besteht bis heute!

Es ist dieser Rassismus, den heute schutzsuchende und traumatisierte Menschen an den Grenzen der Festung Europas zu spüren bekommen, wenn sie von Faschos und Polizei bedroht, angegriffen und erschossen werden.

Die Klimakrise ist kein neues Phänomen, sondern lediglich eine weitere Konsequenz ungehinderter Umweltzerstörung! Seit dem Kolonialismus kollabieren Ökosysteme im globalen Süden! Dass sie erst jetzt politisch so wichtig wird, liegt allein daran, dass ihre Folgen inzwischen in den Zentren des Kapitalismus angekommen sind. Aber die Menschen in den Peripherien begleiten diese Folgen schon immer!

Wir konnten heute nicht auf der geplanten Route in die Wipplingerstraße gehen, weil dort zeitgleich gerade eine OPEC Tagung stattfindet, in der der fossile Kapitalismus weiter verhandelt wird. Kapitalismus beruht schon immer auf fossiler Energie, auf Kriegen, auf Ausbeutung, auf Menschenleben. Dabei sind natürlich auch OPEC Staaten wie Libyen, wo Menschen in unvorstellbaren Zuständen gefangen gehalten werden.

Nach dem Erfolg neuer Klimagruppen im letzten Jahr und dem Einzug der Grünen in die Regierung muss spätestens jetzt, endlich, und in aller Deutlichkeit klar werden, warum Forderungen nach Klimaschutz nicht progressiv sind, wenn sie nicht mit anderen Kämpfen verbunden werden: gegen Rassismus, Faschismus und Antifeminismus – für ein gutes Leben für alle, für Klimagerechtigkeit!

Klimakrise, Flucht und Migration müssen zusammen gedacht werden. Wir fordern Bewegungsfreiheit von Menschen statt Waren. Klimagerechtigkeit kennt keine Grenzen.

System Change, not Climate Change! sagt in aller Deutlichkeit: Klimaschutz und Antifa gehört zusammen, immer und überall! Alles andere, ist ein weiter wie bisher, oder ein Absturz in die Barbarei.

Ob Lesbos oder Rojava, Klimaschutz ist Antifa
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System Change, not Climate Change!