Baustelle bei Hausfeldstraße besetzt

Wien, 6. September – Seit 06:00 Uhr früh besetzen 70 Aktivist:innen eine weitere Baustelle der “Stadtautobahn” in der Hausfeldstraße. Ein breites Klimabündnis aus Jugendrat, System Change, not Climate Change!, Fridays for Future, Extinction Rebellion u.v.m. protestiert damit gegen die Zubringerstraße des klimazerstörenden Großprojekts Lobau-Autobahn.

In Anbetracht der Klimakrise ist es unfassbar zynisch, eines der größten Straßenbauprojekte der jüngeren Geschichte als eine entlastende Klimamaßnahme darzustellen. „Die Politik kämpft mit voller Kraft gegen junge, friedliche Aktivist*innen, die alles geben, um unsere Zukunft zu retten. Diese Energie sollte lieber in umfassende Klimaschutzmaßnahmen gesteckt werden, statt in Autobahnen, die noch mehr Stau bringen”, sagt Belinda Szabo (17 Jahre), Fridays For Future-Aktivistin und Schülerin.

Der Bau der Stadtautobahn fesselt Menschen weiterhin an den Individualverkehr, aber nur 47% der Haushalte besitzen überhaupt ein Auto. “Statt in kostenlosen öffentlichen Verkehr für alle zu investieren, baut die Rückschrittskoalition Autobahnen für wenige,” so Lucia Steinwender (System Change, not Climate Change!). “Das zeigt, für wen diese Rückschrittskoalition eigentlich Politik macht.” Früher hat die Wiener SPÖ für sozialen Fortschritt gekämpft, heute bekämpft sie ihn. “Ludwigs Beharren auf Stadtstraße und Lobauautobahn beweist: Zukunft reicht bei der SPÖ nur bis zum nächsten gekauften Zeitungsartikel oder zum nächsten Dinner mit den Investorenlobbies,” so Lena Schilling vom Jugendrat.

Seit über 20 Jahren wehrt sich die Zivilgesellschaft gegen das Monsterprojekt, doch Bundesregierung und Stadt Wien wollen es durchboxen und mit dem Bau der Stadtautobahn als Zubringerin für die Lobau-Autobahn Fakten schaffen. “Mit Lügen und völlig faktenbefreiten Werbekampagnen versucht die Stadt Wien und im besonderen Bürgermeister Ludwig’s SPÖ Wien die Menschen vor Ort für ein Projekt zu begeistern, welches in Wirklichkeit zu deren Lasten gehen wird.” so ein Sprecher von Extinction Rebellion.

Das falsche Versprechen der Verkehrsentlastung ist wissenschaftlich widerlegt: Studien beweisen, dass die Lobau-Autobahn im Gegenteil zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen würde (1), insbesondere am Ort der heutigen Aktion, Hirschstetten. Auch die Behauptung der SPÖ Wien, die Lobau-Autobahn sei alternativlos, ist nicht haltbar. Mit zügigem Öffi-Ausbau, etwa der Straßenbahnlinien 25 und 27, sowie der Reaktivierung von S-Bahn-Haltestellen und Fahrradschnellwegen kann sozial-gerechte Mobilität in der Region gewährleistet werden, wie z.B. eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt (2).

Bildmaterial: https://www.flickr.com/photos/systemchange_not_climatechange/albums/72157719778803903

Standort: Hausfeldstraße (https://maps.app.goo.gl/FyK92zmZUBLXVitb8)

Rückfragen & Kontakt:

Lena Schilling (Jugendrat)
+436605848884​​​​​​​

Lucia Steinwender (System Change, not Climate Change)
+43 650 6352324
presse@systemchange-not-climatechange.at

Florian Mayr (Extinction Rebellion)
+43 677 64123091
presse@xrebellion.at

Quellen:

(1) https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassen/pdf/tu-auswirkungen-lobauautobahn.pdf

(2) https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-lobautunnel-ist-antiquierte-antwort-auf-zukuenftige-herausforderungen?

Presseaussendung: 70 Aktivist:innen blockieren Bau der Stadtautobahn

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