Die Große Besetzung der Bagger von Mordor

Am Wochenende vom 24. Juni hat die internationale Klimagerechtigkeitsbewegung gleichzeitig zwei Höhepunkte gefeiert und die Forderung „System Change, not Climate Change“ an Orte getragen, an denen der Klimawandel befeuert wird. Das neu gegründete, niederländische Bündnis Code Rood hat am Samstag mit ca. 300 Menschen den zweitgrößten Steinkohlehafen Europas in Amsterdam besetzt. Zeitgleich starteten ebenso um die 300 Menschen vom ersten tschechischen Klimacamp zu verschiedenen Aktionen. Ungefähr die Hälfte fand sich später am Boden der größten Braunkohlemine in Nordböhmen ein und blockierte einen Bagger. Unsere Korrespondentin für Klimafragen war in Tschechien live dabei und möchte mit euch teilen, was sie erlebt hat.

Ein Klimacamp – was soll das sein ?

Es war gar nicht so leicht, zu entscheiden, wohin ich fahren wollte – Amsterdam oder Tschechien? Aber als ich hörte, dass das Klimacamp in Tschechien in den Ausläufern des Erzgebirges stattfinden würde, waren die Würfel gefallen. Ich selbst bin auf der sächsischen Seite des Erzgebirges geboren und aufgewachsen, sodass ich einen persönlichen Bezug zu der Region habe. Zudem fand ich es wichtig, die junge tschechische Klimabewegung zu unterstützen und mal nicht nur in Westeuropa unterwegs zu sein. Aber warum überhaupt zu so einem Klimacamp fahren?

Foto: Majda Slámová

Die Klimacamps gelten seit Jahren als die Herzstücke der Bewegung für Klimagerechtigkeit. Für viele Aktive zählen sie zu den gesetzten Terminen des Jahres. Die Idee stammt ursprünglich aus Großbritannien und fußt auf den vier Säulen Vernetzung, Bildung, gelebte Alternativen und Aktionen. Die Klimacamps verbinden somit den Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimawandel immer auch mit dem Versuch einer gelebten Alternative und dem gemeinsamen Erforschen der Wege dahin. So ist es mittlerweile selbstverständlich, dass die Stromversorgung aus regenerativen Energien gewonnen wird, dass die Küchenkollektive vegan kochen, dass die Camps mit offenen, selbst organisierten Strukturen arbeiten, dass kein Platz für Mackertum, Rassismus oder ähnlichen Mist ist und dass generell Wert auf einen herrschaftsfreien Umgang miteinander gelegt wird.

Foto: Majda Slámová

Zudem sind sie Orte, an denen Menschen in Kontakt treten, wo Freundschaften entstehen, wo sich Menschen vernetzen, wo Raum ist, verschiedene Kämpfe zu verbinden, wo gemeinsam die Ideen für ein gutes Leben für alle diskutiert und weiter gesponnen werden. Oft gibt es ein breites Bildungsprogramm, Open Spaces, Workshops, Podiumsdiskussionen, Werkstätten und ein kulturelles Rahmenprogramm. Die Camps werden an Orten durchgeführt, an denen es lokale Kämpfe gegen Klimazerstörung und Extraktivismus gibt. In Deutschland finden sie daher seit 2010 regelmäßig in der Nähe der großen Braunkohletagebaue statt – im Rheinland und in der Lausitz. Diese waren auch die Ziele der Aktionen – so gab es in den letzten Jahren mehrere Bagger- und Schienenblockaden mit dem Ziel, gegen den noch immer immensen Anteil der Braunkohleverstromung vorzugehen – unter dem Motto „Klimaschutz ist Handarbeit“.

Foto: Majda Slámová

Nun fand also ein erstes tschechisches Klimacamp statt, organisiert von der Graswurzelbewegung „Limity jsme my“, was so viel heißt wie „die Limits sind wir“. Das Camp lag mitten im Grünen direkt am Ortseingang des Dorfes Horní Jiřetín, nicht weit von Most. Die landschaftlich schöne Region ist stark vom Braunkohleabbau geprägt. Zwischen den Wäldern und Hügeln tauchen immer wieder die Mondlandschaften der offenen Tagebaue und die Kühltürme der Kraftwerke auf. Das Dorf Horní Jiřetín war konkret von der Abbaggerung bedroht, als die tschechische Regierung 2015 Pläne bekannt machte, nach denen sie die aktuell gesetzlich verankerten Tagebaulimits verschieben wollte. Dies konnte durch groß angelegte Proteste verhindert werden, in deren Zug sich auch Limity jsme my gründete.

Foto: Majda Slámová

Was unsere tschechischen Freund*innen auf die Beine gestellt hatten, war beeindruckend. Wir haben in einem Birkenwäldchen gezeltet und hatten in 5-minütiger Laufweite einen Badesee. Alles, was das Klimacamper*innen-Herz begehrt, war vor Ort: leckeres Essen, ein buntes Bildungs- und Kulturprogramm, Bierchen und schokoladige Obstspieße, präpariert von einem Bar-Kollektiv, ein großes Plenumszelt, ein Chill-Out-Zelt, Workshop-Zelte, ein Material-Bastel-Zelt, ein Legal-Team-Zelt, ein gut gefülltes Info- und Pressezelt, ein Sanizelt, Solarstrom, Komposttoiletten, sowie die Möglichkeit für eine erfrischende (nicht mal zu kalte) Dusche unter freiem Himmel.

Ab Freitag war das Camp voller Menschen – in Summe wohl um die 300 – aus Tschechien, Polen, Ungarn, der Slowakei, Dänemark, Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland. Es herrschte eine tolle, offene Atmosphäre und war ein Ort für Vernetzung und neu entstehende und weiter vertiefte Freundschaften. Auch schön zu sehen war die Unterstützung der Anwohner*innen – das Klimacamp war offiziell zu Gast in Horní Jiřetín. Der Bürgermeister führte durch den Ort und war mehrmals auf dem Klimacamp zu sehen. Auch die Reaktionen der Anwohner*innen während und nach den Aktionen waren durchweg positiv.

Foto: Majda Slámová

Und wozu das Ganze? Klimagerechtigkeit – was ist das?

Einer der wiederkehrenden Slogans ist der Ruf nach „Climate Justice Now“ – Klimagerechtigkeit jetzt. Damit wird ausgedrückt, dass es nicht nur um die lokalen Kämpfe und den Ausstieg aus der Kohleverstromung geht, sondern um einen globalen Wandel zu einer gerechten Gesellschaft. Der menschengemachte Klimawandel ist heute eine Gewissheit. Mitunter wird sogar vom Anthropozän gesprochen, da der Mensch in der heutigen Zeit den Haupteinfluss auf die Gestaltung der Erde, der Biodiversität und eben mittlerweile auch des Klimas hat. Den größten Teil tragen und trugen die Länder des globalen Nordens zu dieser Entwicklung bei. Die Auswirkungen sind allerdings bisher schwerpunktmäßig im globalen Süden spürbar und treffen die ärmsten Bevölkerungsschichten am Härtesten. Das heißt, wir heizen den Klimawandel an, die Folgen tragen allerdings zum Großteil andere. Deswegen kann ein Kampf gegen den Klimawandel nur international gedacht und geführt werden und wir sind hier besonders in der Verpflichtung, diesen Kampf voranzubringen.

Foto: Ondřej Bartoň

Klar ist auch, dass eine Umkehr in unserer wachstumsbasierten Wirtschaftslogik, sprich im Kapitalismus, nicht möglich sein wird. Dem sogenannten grünen Kapitalismus, der allein auf Effizienzsteigerung und technologische Umrüstung setzt, wird eine klare Absage erteilt. Es geht also um eine notwendigerweise allumfassende Transformation unserer Lebensweisen. Die Klimagerechtigkeitsbewegung konzentriert sich zwar aktuell auf den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, weil dieser nicht nur unabdingbar, sondern auch kurzfristig machbar ist. Klar ist aber, dass das längst nicht alles sein kann, um dem Ziel von Klimagerechtigkeit näher zu kommen. Denn auch mit einer dekarbonisierten (also CO2-freien) Energiewirtschaft, müssten weiterhin Gewinne durch Wachstum erzielt werden und die nächsten großen Klimakiller, die Tierproduktion und der Verkehr, sollten auch nicht vergessen werden. Und da schließt sich auch wieder der Kreis zu den Klimacamps und dem Ausprobieren von alternativen Lebensweisen.

Foto: Majda Slámová

Warum muss es die direkte Aktion sein? Geht das nicht auf legalem Wege?

Nein, denn wir haben schlicht keine Zeit mehr, lieb nachzufragen. Der Klimawandel ist da und fordert heute schon Menschenleben. Auch die Zahl der aussterbenden Tier- und Pflanzenarten war in den letzten zehntausend Jahren noch nie so hoch wie jetzt. Politik und Wirtschaft aber sind träge und denken in kurzfristigen Zeiträumen wie Wahlperioden. Die Wirtschaftsinteressen stehen regelmäßig über den Umweltinteressen. Das war zuletzt klar zu erkennen, als der deutsche Wirtschaftsminister Gabriel den schon ohne sein Zutun unzureichenden deutschen Klimaschutzplan so zusammenstreichen ließ, dass er das Papier nicht mehr wert war, auf dem er gedruckt wurde. Aus diesen Gründen wird immer häufiger in den reibungslosen Ablauf eingegriffen nach dem Motto

Wenn ihr nichts macht, dann machen wir das eben selber.

Foto: Majda Slámová

Und genau das war auch am Samstag in Tschechien die Ansage. Den Auftakt des angekündigten Aktionstages machte eine Demonstration, die vom Klimacamp aus startete. Die Menschenmenge zog am Grubenrand der nahe gelegenen Mine entlang und stellte mit den Teilnehmenden eine Menschenkette, die symbolisch eine rote Linie zog: Bis hierhin und nicht weiter. Über uns kreiste ein Polizeihubschrauber und die Absicherung zur Grube hin übernahmen hochgerüstete Robocops auf Polizeipferden. Wir bekamen einen ersten Eindruck von der übertriebenen Ausrüstung und Bewaffnung der tschechischen Polizei. Mit dem Tagebau in ihrem Rücken sahen sie aus wie die Beschützer von Mordor. Die Arbeit im Tagebau war vorsorglich eingestellt worden – allein die Ankündigung des Aktionstages hatte den Betreibern schon Angst gemacht.

Der Blick auf Mordor

Nach einem Fußmarsch durch ein schönes Birkenwäldchen und durch ein angrenzendes Dorf sind wir zusammen in 5 Linienbusse gestiegen, um zu weiteren Kundgebungen in einer 30 Minuten entfernten Stadt zu fahren. Der Polizeihubschrauber konzentrierte sich auf die Verfolgung eines 8-köpfigen Fahrradkorsos und die Hubschrauber-Crew fragte sich wohl die ganze Zeit, wann denn endlich die angekündigte Aktion starten würde… Währenddessen wurde den Insassen der Busse erklärt, dass es Zeit sei, die weißen Anzüge anzuziehen und die Atemschutzmasken startklar zu machen, um beim ungeplanten Zwischenstopp startbereit für die Aktion zivilen Ungehorsams zu sein.

Gesagt, getan: beim Halt sprang etwa die Hälfte der Insassen aus den Bussen, lief über eine Straße, rutschte eine Böschung hinunter und schon war der Eingang zur Grube erreicht. Den Cops war es wichtig, ihre Wagen vorschriftsmäßig zu parken und scheinbar hatten sie auch ihre (gefühlt) 500 Utensilien noch nicht angelegt, sodass sie uns nicht direkt verfolgten. Der Überraschungsmoment war gelungen und wir wanderten singend und euphorisch in die Mine. Die Arbeiter*innen, die wir auf dem Weg in die Grube trafen, schienen zum Großteil vergnügt über die Abwechslung, winkten uns lächelnd zu und nutzten ausgiebig ihre Smartphones zur Dokumentation. Die Busse fuhren weiter zu den angemeldeten Kundgebungen und trugen so die Forderungen vor die Kraftwerke.

Foto: Majda Slámová

Foto: Ondřej Bartoň

Schon am Vorabend war eine weitere Kleingruppe aufgebrochen, hatte an einem strategisch guten Ort übernachtet und ist morgens mit Leitern über die den Tagebau fast vollständig umschließende Mauer geklettert. Die Gruppe hat ein Förderband ausgeschaltet, super Fotos geschossen und versucht, die Polizei von der größeren Gruppe, die noch kommen würde, abzulenken. Obwohl die Polizei an ihnen vorbeifuhr, wurden sie aber in Ruhe gelassen und konnten irgendwann auf dem selben Wege die Grube wieder verlassen.

Unterdessen wanderten wir immer tiefer in die Grube mit Liedern und Sprechchören auf den Lippen.

Je tiefer wir kamen, desto trostloser wurde das, was wir sahen. Die Luft unter der strahlenden Sonne war zum schneiden dick und die Augen tränten vom Kohlestaub. Nach einigen Kilometern, die sich anfühlten wie die Reise zum Mittelpunkt der Erde, waren wir am Ziel: einem Bagger am tiefsten, zu Fuß zu erreichenden Punkt der Mine. Wir breiteten gerade die mitgebrachten Transparente und Spruchbänder aus, als die Cops mit mehreren Vans vorfuhren. Diese waren leider nicht mehr so lethargisch wie zuvor, sondern sprangen in voller Montur aus ihren Wagen und liefen sofort auf die Menge zu. Es war gerade noch möglich, eine Sitzblockade vor dem Bagger zu errichten.

Foto: Majda Slámová

Dass wir sie so richtig gereizt hatten, bekamen wir recht schnell zu spüren. Zuerst machten sie die Presse, u.A. ein Team vom tschechischen Fernsehen, arbeitsunfähig, indem sie diese mithilfe körperlicher Gewalt festsetzten und weitere Aufnahmen verboten. Danach zogen sie denjenigen aus der Blockade, der beim Marsch in die Grube die Fahne getragen hatte. Direkt im Anschluss begannen sie, die Blockade zu räumen, was bedeutete, dass sie uns aus dem Schatten des Baggers in die pralle Sonne setzten und unsere Personalien aufnahmen. Da saßen wir dann erst mal ein paar Stunden, teilten unsere Wasservorräte und die mitgebrachten Naschereien untereinander, philosophierten mit dem tschechischen Fernsehteam über Pressefreiheit („This is what democracy looks like“) und versuchten, uns gegenseitig bei Laune zu halten und zu bestärken.

Foto: Majda Slámová

Dann wurden wir getrennt in Tschechen und Internationals auf Unimogs, die Transportwägen des Minenbetreibers, aufgeteilt und saßen da wieder eine gefühlte Ewigkeit rum – jetzt hatten wir allerdings die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Erträglicher wurde das nur durch allerlei Blödeleien wie Gefesselten-Yoga und das Singen von Widerstandsliedern. Irgendwann begann dann ein wackliger Höllenritt aus der Mine. Oben angekommen folgte, was? Erneutes stundenlanges Warten auf den Abtransport im Polizeibus. Und dann fing der Spaß erst richtig an.

Wir bekamen eine wohl 4-stündige nächtliche Rundfahrt durch Nordböhmen und das unter der Herrschaft der bis dahin schlimmsten Polizeistaffel des Tages. Die Internationals waren in einen eigenen Bus sortiert worden. Da ich eine der letzten war, die es in diesen Bus schaffte, war mir entgangen, dass die Cops unter Androhung von Gewalt ein Sprechverbot ausgesprochen hatten. Ein Großteil der Menschen war immer noch hinter dem Rücken gefesselt – nur etwa 8 Menschen, darunter ich, hatten die Hände zwischenzeitlich vor dem Körper gefesselt bekommen. Für manch eine*n sollte diese Tortur in Summe bis zu zehn Stunden anhalten. Wir klapperten der Reihe nach alle Polizeistationen ab, die es auf dem Weg gab, und wurden in Kleingruppen auf die Wachen verteilt, was für die Meisten gleichbedeutend war mit einer Nacht in einer Zelle. Das ganze zog sich über Stunden hin, manch eine*r kam es erst im Morgengrauen auf die Zelle.

Solidarität ist eine Waffe

Die Busfahrt war hart und kräftezehrend und dennoch schafften wir es, durch kleine, individuelle und kollektive widerständige Aktionen die Situation erträglicher zu machen. Manche schafften es, sich unbemerkt aus den Handfesseln zu befreien und konnten somit anderen zu trinken zu geben, die Haare aus dem Gesicht streichen oder ihnen ein wärmendes Tuch umlegen. Eine Gruppe von Frauen, die Tschechisch verstanden, bekam einen Lachanfall als Reaktion auf die absurden, sexistisch-erniedrigenden Kommentare der Polizeieinheit und halfen uns anderen damit, die Situation besser zu ertragen. Aber der berührendste Moment war wohl für viele, als eine Person aufgrund des von den Cops mit Nachdruck verhängten Sprechverbots anfing, “Bella Ciao” zu summen. Der gesamte Bus stimmte ein und wurde zu einem immer lauter summenden Chor – für uns ein Gänsehaut-Moment und ein Gefühl tiefer Verbundenheit und auf der anderen Seite total irritierte Cops, die dem nichts entgegenzusetzen wussten.

Und wie gut es tat, an den meisten Polizeistationen bekannte Gesichter auftauchen zu sehen! Die Menschen im Camp haben sich unglaublich reingehängt, verfolgten den Polizeibus durch die Nacht und waren auch morgens direkt wieder vor Ort, als wir zu den Verhörs zur “Foreigner Police” gebracht wurden. Auch ein solidarischer Anwalt war schon für uns da. Ungefähr ab Mittag kamen wir eine*r nach dem anderen frei, wurden an den unterschiedlichen Orten durch eigens organisierte Kundgebungen erwartet, sofort geherzt und mit allerlei Leckereien versorgt. Viele der Strapazen waren in dem Moment verflogen.

Als wir dann noch erfuhren, dass die Aktionen es trotz massiver Behinderung der Berichterstattung und der Festnahme der Presseteams an die erste Stelle der tschechischen Nachrichten und auf einige Titelseiten geschafft hatte, waren wir mehr als froh.

Insgesamt haben die Menschen des Camps es geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Arbeiten gleich bedeutend und gleich wertgeschätzt waren. Die Strukturen rund um die Aktion sowie die verschiedenen, miteinander verzahnten Aktionsformen haben es ermöglicht, dass trotz harter Repression ein sehr kraftvoller und stärkender Moment entstanden ist. Auch die vielen kleinen und großen Momente der Solidarität, der gegenseitigen Unterstützung und Aufmunterung haben die letzten Tage unvergesslich gemacht. Wir haben erst nach vielen Umarmungen das Camp verlassen, oft begleitet vom Versprechen, uns bald an anderer Stelle – und zwar Ende August im Rheinland – wiederzusehen.

Aus der Sicht der aus Deutschland angereisten Menschen, von denen viele im Ende-Gelände-Bündnis oder im weiteren Rahmen der deutschen Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv sind, war das Wochenende ein sehr hoffnungsvolles und motivierendes Signal, zumal ja in den Niederlanden zeitgleich eine ähnliche, sehr erfolgreiche Aktion stattfand. Überall in Europa schießen Graswurzelbewegungen für Klimagerechtigkeit aus dem Boden. Gemeinsam für eine bessere Welt zu kämpfen hilft, dem Wahnsinn unserer Zeit die Stirn zu bieten und nicht zu verzweifeln. Protest ist ansteckend und erfolgreich – das hat das letzte Wochenende gezeigt.


Der Artikel ist zuerst erschienen auf: http://ficko-magazin.de/gegen-mordor-und-seine-welt-oder-die-macht-eines-gesummten-bella-ciao/

Tschechien und Niederlande: Aktionen gegen fossile Industrie
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