Klimabewegung erinnert anlässlich des heutigen Greenwashing-Events der Wirtschaftskammer an die jahrzehntelange Klimaschutz-Blockade der WKO und solidarisiert sich mit dem heutigen Eisenbahn-Warnstreik
Wien, 28. November 2022 – Die Wirtschaftskammer veranstaltet heute in Wien ihre erste “Klimakonferenz”, bei der unter anderem Bundeskanzler Nehammer, Klimaschutzministerin Gewessler und WIFO-Chef Felbermayr zugegen sind. Mehrere Organisationen der Klimagerechtigkeitsbewegung protestieren mit einer Kundgebung vor dem WKO-Gebäude gegen das dort betriebene Greenwashing: Denn nachweislich blockiert die Wirtschaftskammer seit Jahrzehnten starke Umweltpolitik und notwendigen Klimaschutz in Österreich und betreibt fossiles Lobbying.
Außerdem solidarisieren sich die beteiligten Organisationen mit dem heutigen Warnstreik der Eisenbahner:innen und der gewerkschaftlichen Forderung nach einer fairen Lohnerhöhung, die ebenfalls von der WKO verhindert wird.
An der Kundgebung beteiligten sich u. a. Fridays for Future, System Change, Not Climate Change, GLOBAL 2000 und Extinction Rebellion. Auf einem Banner war zu lesen: “WKO: Klimawende und faire Löhne blockieren #schaffenwir”. Zudem wurden an Teilnehmer:innen der Konferenz Pinsel und grüne Farbe verteilt, um ihnen beim Grünfärben der WKO zu helfen. “Diese Veranstaltung ist pures Greenwashing! Die Wirtschaftskammer will sich hier ein grünes Image verpassen, in Wahrheit ist sie der größte Klimaschutz-Blockier Österreichs. So eine Pseudo-Klimakonferenz zu veranstalten, ist nichts anderes als Heuchelei. Die WKO hat die Wahl: Entweder sie nimmt Klimaschutz endlich ernst – oder sie muss mit unserem Widerstand rechnen”, so Manuel Grebenjak von System Change, not Climate Change.
“Eine ‘Klimakonferenz’ veranstalten und gleichzeitig Klimaschutzmaßnahmen blockieren – das ist, als würde man jemandem eine Klimaanlage für ein Haus verkaufen, das gerade abbrennt. Egal welche notwendige Maßnahme: Ein fairer CO2-Preis, Tempo 100 auf der Autobahn, die Absage des Lobautunnels oder soziale Löhne für die Beschäftigten – die WKO war dagegen”, so Florian Mayr von Extinction Rebellion.
“Mit ihrem Greenwashing betreibt die WKO höchst gefährliche Scheinpolitik. Sie macht uns vor, aktiv etwas gegen die Klimakrise zu tun – dabei passiert genau das Gegenteil! Die WKO verhindert seit 700 Tagen ein wirksames Klimaschutzgesetz. Manche stellen sich möglicherweise die Frage: Warum die Klimakrise ungebremst eskaliert und Österreich seit 1990 seine Emissionen so gut wie nicht reduziert hat? Doch das ist kein großes Geheimnis, wir können es heute hier bei der WKÖ – “Klimaschmutzkonferenz” live miterleben. Die Klimakrise eskaliert, durch Akteure wie die Wirtschaftskammer und ihren Einfluss auf die Politik”, erklärt Klara König von Fridays For Future.
“Nach außen hin möchte sich die Wirtschaftskammer mit PR-Veranstaltungen wie der heutigen grünwaschen, während sie hinter den Kulissen gegen Klimaschutz in Österreich lobbyiert. Das wurde erst zuletzt beim Erneuerbaren-Wärmegesetz wieder klar, bei dem sie mitverantwortlich ist, dass ein Gas-Ausstieg noch immer fehlt. Wir fordern WKO-Präsidenten Harald Mahrer und die gesamte Wirtschaftskammer auf, sich endlich für echten Klimaschutz stark zu machen und somit der Energiewende in Österreich den Weg freizumachen“, fordert Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000, abschließend.
Fotos der Aktion zur freien redaktionellen Verwendung sind hier zu finden: https://flic.kr/s/aHBqjAh1k8
Kontakt:
Manuel Grebenjak
System Change, not Climate Change
+43 699 17238755
presse@systemchange-not-climatechange.at
Klara König
Fridays for Future
+43 670 7030490
presse@fridaysforfuture.at
Hannah Keller MA, GLOBAL 2000 Pressesprecherin
0699 14 2000 64
hannah.keller@global2000.at