Heute Früh besuchte eine Solidaritäts-Delegation von Fridays for Future und System Change not Climate Change streikende Eisenbahner:innen am ÖBB Standort Wien Matzleinsdorf. Die Klimaaktivist:innen solidarisieren sich mit den Forderungen der Gewerkschaft vida und betonen, dass eine Lohnerhöhung dringend notwendig ist, damit die Eisenbahnbranche für junge Generationen attraktiv bleibt und die Mobilitätswende nicht unter die Räder kommt.
Die Gewerkschaft vida organisiert heute einen Warnstreik, nachdem ihre Forderung nach einer angemessenen Lohnerhöhung für die Eisenbahn-Beschäftigten von der Arbeitgeberseite am Sonntag abgeschmettert wurde. “Vielleicht glaubt die WKO, dass sie ihren übergroßen Beitrag zur Erderhitzung durch soziale Kälte in den Lohnverhandlungen ausgleichen muss. Die Menschen, die wir am dringendsten für die Mobilitätswende brauchen, müssen Löhne bekommen, von denen sie auch leben können. Die WKO muss ihre Blockade gegen faire Löhne und gegen Klimaschutz beenden! Deswegen unterstützen wir den heutigen Warnstreik der Eisenbahner:innen und sind heute auch vor Ort eingeladen worden”, so Klara König von Fridays For Future.
“Heute stehen die Züge dank der WKO still. Es zeigt sich wieder einmal, dass es der WKO weder um die Beschäftigten noch um das Klima geht. Wenn die Mobilitätswende noch länger nach dem Willen der WKO und Autolobby geht, dann können in Zukunft nur noch die Allerreichsten SUVs fahren, anstatt dass zukunftsfähige Jobs und klimagerechte Mobilität gesichert werden.” so Lucia Steinwender von System Change not Climate Change.
Der Standort Matzleinsdorferplatz beherbergt neben Triebfahrzeugführer:innen, Zugbegleiter:innen und Werkstättenpersonal der ÖBB auch Beschäftigte von Newrest, welche die ÖBB Nachtzüge betreuen. In den nächsten Jahren braucht es tausende zusätzliche Beschäftigte in diesem Mobilitätssektor. Insbesondere der Ausbau von Nachtzügen kann klimaschädlichen Flugverkehr eindämmen. Die Mobilitätswende darf nicht daran scheitern, dass Lenker:innen aufgrund unattraktiver Arbeitsbedingungen fehlen.
Nach dem gemeinsamen Austausch zogen die Klimaaktivist:innen und einige Gewerkschafter:innen außerdem weiter zur Zentrale der Wirtschaftskammer in der Wiedner Hauptstraße, gegen das dortige Greenwashing-Event “1. WKO Klimakonferenz” zu protestieren.