Zahlreiche Menschen pflanzen angesichts Baustart Gemüsesetzlinge den Baumaschinen in den Weg. Von Fischa-Au bis Lobau fordern sie den Stopp von Straßenprojekten.
Wiener Neustadt, 30.04.: Indem sie ein Meer aus Sellerie, Kohlrabi und Mangold den Baumaschinen in den Weg pflanzten, protestierten am frühen Morgen rund 70 Anwohnende und Klimaschützende gegen den Baustart der “Ostumfahrung”. Ihre Forderung: Der sofortige Stopp des umstrittenen Straßenprojektes. Rückendeckung bekommen sie aus der Wissenschaft, unter anderem von Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik an der Boku Wien. Für die “Ostumfahrung” ließ die ÖVP/FPÖ, Teile des Naturschutzgebietes roden, das Protestcamp mehrmals räumen sowie Landwirte zwangsenteignen.
Hannah Gruber von “System Change” kritisiert scharf: “Mit unserem Widerstand zeigen wir, was in der fruchtbarsten Erde Österreichs eigentlich wachsen sollte: Sellerie, Mangold und Kohlrabi für die lokale Bevölkerung! Von der Lobau-Autobahn bis zur Ostumfahrung, diese Betonpolitik hat keine Zukunft!”
“Auf Beton wächst kein Salat”
Für die “Ostumfahrung” ließ die ÖVP/FPÖ Regierung NÖ acht Grundbesitzer zwangsenteignen. Einer von ihnen ist der Bio-Landwirt Hans Gribitz: “Ich trauere um meinen Acker.” Seit Generationen sei das Land im Familienbesitz gewesen. Der Landwirt ist wütend: “Hier zerstören ÖVP und FPÖ unwiederbringlich beste Äcker, die selbst in Krisenzeiten sicheren Ertrag bringen. Dabei wird es immer wichtiger die Bevölkerung regional versorgen zu können. Auf Beton wächst kein Salat, Herr Bgm. Schneeberger!”
Die “Betonhauptstadt” Wr.Neustadt
Studie belegt: Wiener Neustadt zählt schon jetzt zu den versiegelsten Städten Österreichs. Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik an der Boku Wien kritisiert den Flächenfraß: „Nur diese eine “Ostumfahrung” noch… und diese Schnellstraße… Fällt Euch was auf? Das wird nie aufhören, außer wir hören jetzt damit auf.” Der Wissenschaftler warnt vor den Folgen: “Die Flutkatastrophe im September 2024 war nur der Vorgeschmack auf die Hochwasser der Zukunft, besonders wenn wir weiter Böden vernichten!”
Bilder: https://www.flickr.com/photos/systemchange_not_climatechange/albums/72177720325492482
Kontakt und Rückfragen:
Hannah Gruber, Tel: + 43 677 61521065
Mail: presse@systemchange-not-climatechange.at