Wien – Am Donnerstag, 15. April, rufen verschiedene Klima- und Bürgerinitiativen unter dem Motto ‘Keinen Cent für Autobahnbau – Mobilitätswende Jetzt statt Klimakiller Stadtstraße!’ zu einer Kundgebung vor dem Rathaus auf, um gegen den Bau der neuen Stadtstraße in Aspern, einer vierspurigen, autobahnähnlichen Verbindung zwischen A23 und dem geplanten Autobahntunnel unter dem Naturschutzgebiet Lobau, mobil zu machen.
Der Anlass: Die Koalition aus SPÖ und NEOS will die Finanzierung des klimaschädlichen Millionenprojektes am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung freigeben. Obwohl sich diese als “Fortschrittskoalition” dem Motto “Klimamusterstadt” verpflichtet hat und die CO2-Konzentration nach wie vor auf einem gefährlichen Höchststand ist, soll dennoch die 4,6-fache Summe des Budgets der Klimamusterstadt in eine 3,2 km lange, vierspurige Straße gesteckt werden. Ab 10 Uhr versammeln sich daher die Initiativen Rettet die Lobau, System Change Not Climate Change, Fridays of Future Wien, Hirschstetten Retten, Selbstbestimmtes Österreich und ‚Klima verträglich leben Seestadt‘ am Rathausplatz, um auf das klimapolitische Fiasko der Stadtregierung sowie die katastrophalen Auswirkungen des Straßenprojekts auf Anwohner:innen, Natur und Klima aufmerksam zu machen.
“Während die Pariser Bürgermeisterin 70 000 Parkplätze umwidmet, für Grün- und Verweilflächen öffnet und damit einen großen Hebel in Richtung Klimaneutralität umlegt, verfolgt der Wiener SPÖ-Chef Ludwig ein Verkehrskonzept aus dem letzten Jahrhundert. In Zeiten einer eskalierenden Klimakrise unterstützt er den Bau eines zusätzlichen Mega-Betonprojekts. Statt mit Steuergeldern die Klimakrise anzufachen, sollten sie endlich für einen klimagerechten Umbau unserer Mobilität genutzt werden. Die Pläne dafür liegen seit langem auf dem Tisch!”, so Fridays For Future Wien.
Eine der Mitveranstalter:innen der Kundgebung ist die Aktionsgruppe für Klimagerechtigkeit ‚System Change, not Climate Change‘. Ihr Pressesprecher Mattis Berger bezeichnet die sog. Stadtstraße und das daran hängende Projekt der Lobauautobahn als einen Kipp-Punkt für die österreichische Verkehrs- und Klimapolitik: „Schaffen wir es, jetzt den Hebel in eine sozial- und klimagerechte Zukunft umzulegen, oder betonieren wir uns auf Jahrzehnte in ein autozentrierte Verkehrssystem ein? Ist die “Klimamusterstadt” Wien ein politisches Programm, oder nur eine leere Phrase? Das Stoppen der Stadtstraße und Lobauautobahn sowie die Umsetzung einer radikalen Mobilitätswende werden darüber entscheiden, ob Wien eine der lebenswertesten Städte der Welt bleibt, oder die Klimakatastrophe das Leben hier für viele immer unerträglicher macht.“
Mehr Infos auf: https://systemchange-not-climatechange.at/de/autofrei/