Presseaussendung am 5.11.2017

Bagger gestoppt: Braunkohle-Tagebau im Rheinland wird von 3000 Klimaaktivist*innen blockiert

  • Bündnis „Ende Gelände“ blockiert einen Tag vor dem Klimagipfel COP 23 den Hambacher Tagebau
  • 25.000 Menschen demonstrierten gestern für den Kohleausstieg

Buir / Bonn/ Wien: Heute früh, einen Tag vor der 23. Weltklimakonferenz, starteten 4.500 Menschen mit einer Demonstration in Buir, einer Ortschaft am Rande des Hambacher Braunkohle-Tagebaus bei Bonn. Mehreren Tausend Aktivist*innen gelang es, den einer Mondlandschaft gleichenden Tagebau trotz Polizei zu betreten. Mit ihren Körpern blockieren sie erfolgreich Kohleinfrastruktur, um ihre Forderung nach einem sofortigen Kohleausstieg in die Tat umzusetzen. Der Energiekonzern RWE musste daraufhin den Betrieb von Kohlebaggern und den Betrieb eines Förderbandes im Tagebau einstellen.

 

Solidarisch unterstützt werde das Bündnis „Ende Gelände“ von etlichen nationalen und internationalen Klimaaktivist*innen, so auch von „System Change, not Climate Change!“ aus Österreich und den „Pacific Climate Warriors“, einer Gruppe von Klimaschützer*innen verschiedener pazifischer Inselstaaten, die vom klimabedingten Meeresspiegelanstieg bedroht sind.

„Politik und Konzerne inszenieren sich auf internationaler Bühne als Klimaretter, während 50 Kilometer weiter das Klima verheizt wird.“ so Magdalena Heuwieser von „System Change!“. Das Rheinische Braunkohlerevier gehört mit drei aktiven Tagebauen und drei Kraftwerken zu den größten und umweltbelastenden Europas: Die rheinischen Kraftwerke stoßen zusammen 80 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus. Die bisherige Planung des Energieriesens RWE und der Regierung Nordrhein-Westfalens sieht vor, den Kohlebetrieb bis 2045 aufrecht zu erhalten. Braunkohle ist einer der ineffizientesten und umweltschädlichsten fossilen Energieträger.

 

Ende Gelände November 2017 as it happened

„Es kann nicht sein, dass es „legal“ ist, für den Kohleabbau Dörfer und Wälder abzubaggern und durch die Verbrennung von Kohle die Klimakrise zu befeuern. Wenn die Gesetze die Zerstörung von Lebensgrundlagen schützen, dann müssen wir uns über sie hinwegsetzen – in unseren Augen ist unser Handeln legitim“, so Manuel Grebenjak, Aktivist von „System Change!“. „Mit unserer heutigen Aktion zeigen wir erneut, dass wir ruhig und besonnen vorgehen. Unser ziviler Ungehorsam gefährdet keine Menschen. Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise ist ziviler Ungehorsam mehr als notwendig.“

Einen Tag vor Beginn der 23. Weltklimakonferenz (COP23) setzt Ende Gelände mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams ein Zeichen für Klimagerechtigkeit und den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. „Beim UN-Klimagipfel dominieren Wirtschaftsinteressen, die fossile Lobby sitzt mit am Verhandlungstisch. Die Stimmen der Menschen, die schon heute massiv unter den Folgen des Klimawandels leiden, haben dagegen zu wenig Gewicht. Von ungerechten Strukturen kann keine Klimagerechtigkeit ausgehen. Die echten Lösungen für die Klimakrise müssen wir deshalb selbst in die Hand nehmen – wie heute, wenn wir uns direkt dem zerstörerischen Braunkohleabbau in den Weg stellen“, sagte Magdalena Heuwieser von „System Change!“.

Am gestrigen Samstag fand in Bonn die Großdemonstration „Kohle stoppen – Klima schützen“ mit 25.000 Menschen statt, auf der Forderungen nach Klimagerechtigkeit und einem Ausstieg aus der Kohle auf die Straße getragen wurden.

Weitere Statements von „System Change, not Climate Change finden sich auf unserer Website: COP 23 – Statements und Pressekontakte von „System Change!“

Presseinformationen und Fotos von Ende Gelände.

Rückfragehinweis:

System Change, not Climate Change!
E-Mail: presse@systemchange-not-climatechange.at
Pressekontakte:
Magdalena Heuwieser +43 650 3773102
Manuel Grebenjak +43 699 17238755

Ende Gelände
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Pressesprecherinnen:
Janna Aljets: +49 52 1394 8921
Insa Vries: +49 52 045 60 800

 

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